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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 178
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164 Die Geschichte von Davenport. mühle stand, in der Nähe der neuen Gaswerke. In Capt. Litch's Spelunke hatten sie sich überreichlich mit Schnaps angefüllt. Fast alle waren betrunken, und bald entstanden Händel, bei denen von Messern und Tomahawks so freier Gebrauch gemacht wurde, daß mehrere der Kämpfer schwer verwundet wurden und zwei todt auf dem Platze blieben. Es hat keine Leichenschau stattgefunden. Die Todten wurden aufgeladen und vielleicht auf der Reservation, veilleicht aber auch schon unterwegs begraben. Bei einem unter gewöhnlichen Umständen an einem Stammgenossen begangenen Mord oder Todtschlag mußte der Thäter mit seinem Leben büßen. Wenn aber ein Indianer bei einem Saufgelage seinen Tod fand, dann wurde niemand dafür verantwortlich gemacht. Es ward einfach dem Whiskey die Schuld gegeben. Nicht der Indianer, sondern der "Che-moko-man Skuti-appo" hatte den Mann getödtet, und es wurde keine Blutsühne gefordert. Diese Art von Rechtsanschauung kommt bekanntlich auch jetzt noch oft bei weißen Amerikanern mit Erfolg zur Anwendung, wenn der Frevler oder sein Vertheidiger eine verständnißvolle Jury zu überzeugen versteht, daß er nur unter dem bösen Einfluß des "Rumteufels" zeitweilig aufgehört hatte, ein friedfertiger und guter Mensch zu sein. Der Winter von 1836 bis 1837 wurde die Veranlassung, daß sich ein zwieter Kaufmann in Davenport niederließ. Nachdem der Strom mehrere Wochen von Eis geschlossen gewesen war, wurde er anfangs Februar wieder eisfrei, so daß wieder Boote zu laufen begannen. Im März aber wurden die Fahrten wieder durch Eis unterbrochen, und ein Dampfer von St. Louis mußte hier liegen bleiben. Auf ihm befand sich Duncan C. Eldridge mit seiner Familie und einem Waarenvorrath, welcher beabsichtigte, sich in Galena niederzulassen, welches als ein wichtiger Geschäftsplatz galt. In seiner erzwungenen Muße machte Eldridge, der in New Jersey geboren war und in Cincinnati gewohnt hatte, neue Bekanntschaften, und da ihm auch die "Gegend" gefiel, die zu jener so ziemlich das Beste war, was es hier gab, so beschloß er, in Davenport zu bleiben und ließ seine Waaren ausladen. Im folgenden Sommer wurde Eldridge auch noch insofern ein öffentlicher Wohlthäter, als er die erste Mahlmühle in Davenport errichtete. Bisher war alles Mehl von Cincinnati oder St. Louis gekommen und kostete $16 das Faß. Das wenige hier gebaute Getreide hatte auf Kaffeemühlen gemahlen oder in mörserartig ausgehöhlten Baumstümpfen gestampft werden müssen. Eldridge's Mühle war eine sogenannte "Gettie's Patent Metallic Mills" für Handbetrieb und trotz ihres langen
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164 Die Geschichte von Davenport. mühle stand, in der Nähe der neuen Gaswerke. In Capt. Litch's Spelunke hatten sie sich überreichlich mit Schnaps angefüllt. Fast alle waren betrunken, und bald entstanden Händel, bei denen von Messern und Tomahawks so freier Gebrauch gemacht wurde, daß mehrere der Kämpfer schwer verwundet wurden und zwei todt auf dem Platze blieben. Es hat keine Leichenschau stattgefunden. Die Todten wurden aufgeladen und vielleicht auf der Reservation, veilleicht aber auch schon unterwegs begraben. Bei einem unter gewöhnlichen Umständen an einem Stammgenossen begangenen Mord oder Todtschlag mußte der Thäter mit seinem Leben büßen. Wenn aber ein Indianer bei einem Saufgelage seinen Tod fand, dann wurde niemand dafür verantwortlich gemacht. Es ward einfach dem Whiskey die Schuld gegeben. Nicht der Indianer, sondern der "Che-moko-man Skuti-appo" hatte den Mann getödtet, und es wurde keine Blutsühne gefordert. Diese Art von Rechtsanschauung kommt bekanntlich auch jetzt noch oft bei weißen Amerikanern mit Erfolg zur Anwendung, wenn der Frevler oder sein Vertheidiger eine verständnißvolle Jury zu überzeugen versteht, daß er nur unter dem bösen Einfluß des "Rumteufels" zeitweilig aufgehört hatte, ein friedfertiger und guter Mensch zu sein. Der Winter von 1836 bis 1837 wurde die Veranlassung, daß sich ein zwieter Kaufmann in Davenport niederließ. Nachdem der Strom mehrere Wochen von Eis geschlossen gewesen war, wurde er anfangs Februar wieder eisfrei, so daß wieder Boote zu laufen begannen. Im März aber wurden die Fahrten wieder durch Eis unterbrochen, und ein Dampfer von St. Louis mußte hier liegen bleiben. Auf ihm befand sich Duncan C. Eldridge mit seiner Familie und einem Waarenvorrath, welcher beabsichtigte, sich in Galena niederzulassen, welches als ein wichtiger Geschäftsplatz galt. In seiner erzwungenen Muße machte Eldridge, der in New Jersey geboren war und in Cincinnati gewohnt hatte, neue Bekanntschaften, und da ihm auch die "Gegend" gefiel, die zu jener so ziemlich das Beste war, was es hier gab, so beschloß er, in Davenport zu bleiben und ließ seine Waaren ausladen. Im folgenden Sommer wurde Eldridge auch noch insofern ein öffentlicher Wohlthäter, als er die erste Mahlmühle in Davenport errichtete. Bisher war alles Mehl von Cincinnati oder St. Louis gekommen und kostete $16 das Faß. Das wenige hier gebaute Getreide hatte auf Kaffeemühlen gemahlen oder in mörserartig ausgehöhlten Baumstümpfen gestampft werden müssen. Eldridge's Mühle war eine sogenannte "Gettie's Patent Metallic Mills" für Handbetrieb und trotz ihres langen
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